Do. 04.02.2010,
Einlass: 20.00h, erstes Konzert: 20.30h
aufabwegen präsentiert:
BROKEN SOUND #3
KEIJI HAINO (Jap)
vs.
MIKA VAINIO + ILPO VÄISÄNEN
(ex-Pan Sonic/Fin)
&
[multer]
(filmic drone sounds out of Dortmund, yeah!)
Stadtgarten / Saal
Venloer Str. 40, 50674 Köln
Der dritte Teil der neuen Reihe BROKEN SOUND im Stadtgarten lässt die Extreme sich begegnen. Keiji Haino, aus der Zeit gefallener Großmeister der psychedelischen Avantgarde, weiß mit sienen Performances das Publikum zu verzaubern. Seine Palette reicht von krachigen Gitarren-Experimenten, Kreisch-Vokal-Akrobatik und vertrackter Elektronik. In diesem Konzert trifft er auf die geballt analoge Wucht der Finnen Mika Vainio und Ilpo Väisänen, die einst als PAN SONIC die elektronische Szene gehörig aufscheuchten. Support kommt vom Drone Duo [multer] aus Dortmund, die Verstärkerdröhnen, Knisterelektronik und starke Bildwelten kombinieren. Alles „broken“, versteht sich…
BROKEN SOUND wird gefördert durch den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen und das Kulturamt der Stadt Köln.
Keiji Haino
1952 geboren in der Chiba Präfektur, Japan. Mittels Schockwirkung zum Musikmachen inspiriert durch den Song “When the music’s over” vom zweiten Doors Album.
1970 Debuts in der Musikszene als Sänger des Avantgarde-Trios Lost Aaraaff. Außerdem in jener zeit erste Soloauftritte unter dem Pseudonym God’s Orchestra White One man Theatre. Nach der Trennung von Lost Aaraaf im Jahre 1974, wendet sich Keiji Haino intensiv der Country/Blues-Musik und dem Jazz zu und entwickelt seine eigenen Theorien von Rhythmus und Space. Er beginnt in jener Zeit auch ernsthaft, Gitarre zu spielen.
1978 gründet Haino Fushitsusha, die bis heute legendäre Psychedelic-Free-Rock-Band in Japan. Die Gruppe wurde bezeichnet als “a hard rock band that utilizes jazz methodology”, und trotz vieler Besetzungswechsel existiert die Band heute immer noch..
1981 wird mit “Watashi dake?” auf Pinakotheca Records Keiji Hainos erstes Solo-Album veröffentlicht, auf dem er ausschließlich mit Stimme und Gitarre arbeitet. Erste Konzertreisen in die USA.
1987 nach längerer Pause spielt Haino wieder Soloshows und auch mit Fushitsusha. Er beginnt erstmals mit Solo Percussion zu experimentieren und tritt mit diesem Set Up auf. Mit diesen Solo-Percussion-Performances, die oftmals wie Choreografie anmuten, zeigt sich Hainos jahrelange philosophische Beschäftigung mit Rhythmus, Raum und Atmung.
1990 spielt seit einigen Jahren im electronics / ethnic instruments Ensemble Nijiumu.
1992 spielt beim Moers Jazz Festival in Deutschland. Erste Solotourneen durch Deutschland und die Niederlande. Seit jener Zeit intensivierte Touraktivität vor allem in den USA und Europa.
1995 formiert Vajra mit Kan Mikami und Toshiaki Ishizuka. Nimmt auch teil an einem Benefiz-Konzert für die Opfer des Kobe Erdbebens, organisiert von Barre Phillips.
1998 gründet eine neue Band, Aihiyo, um japanischen Pop und 1960ies Beat und Kinderlieder so zu spielen, “the way they should be played”. Aktuell besteht diese Gruppe einzig aus Keiji Haino und er hat sich in diesem Kontext zuletzt verstärkt der Musik aus Western zugewendet.
2001 gründet Keiji Haino das Ensemble Knead, mit Ruins (Tatsuya Yoshida und Hisashi Sasaki).
2002 gründet er Head Rush, mit Pill und Reck.
Seit 2004 existiert das Duo Kikuri, mit Masami Akita (Merzbow).
2007 spielte Haino eine legendäre Performance mit dem finnischen Duo PAN SONIC, das sich mittlerweile aufgelöst hat. Auf ausdrücklichen Wunsch von Keiji Haino kommen Mika Vainio und Ilpo Väsanen für diese Performance noch einmal zusammen.
Keiji Haino hat Performances gespielt als Gitarrist, Hurdy-Gurdy-Spieler, Vokalist, Perkussionist und vieles mehr. Außer den genannten Gruppen hat Keiji Haino immer ein starkes Interesse daran, mit anderen außergewöhnlichen Musikern zu improviieren. So hat er bereits mit Ayuo Takahashi, Michiyo Yagi, Yukuhiro Isso, John Zorn, Bill Laswell, Peter Brötzmann, Thurston Moore, Barre Phillips, Faust, Tony Conrad, Mayo Thompson, AMM, Z’EV, Derek Bailey, Christian Marclay, Fred Frith, Lauren Mazzacane Connors und Sunn O))). Er hat weltweit über 50 CDs veröffentlicht.
Mika Vainio
Mika Vainio (FI), currently based in Berlin, was one half of the minimal electronic duo Pan Sonic from Finland, (the other half was Ilpo Väisänen). Before starting Pan Sonic in the beginning of the 90’s Mika Vainio has played electronics and drums as part of the early Finnish industrial and noise scene. His solo works, under his own name and under aliases like Ø, are known for their analogue warmth and electronic harshness. Be it abstract drone works or minimal avant techno, Vainio is always creating unique, physical sounds.
He has released on labels like Touch, Wavetrap and Sähkö and he has been producing with Björk, Alan Vega of Suicide, Keiji Haino and Chicks on Speed.
Web:
www.phinnweb.org
Ilpo Väisänen
Ilpo Väisänen war die andere Hälfte des markigen Duos Pan Sonic. In seinen Soloarbeiten hat sich Väisänen reduzierten Formen des Dub zugewendet und dieses Genre bis an seien äußersten Grenzen geführt. Väisänen betreibt außerdem das Ambient-Kammer-Electro-Projekt Angel gemeinsam mit Dirk Dresselhaus von Schneider TM.
Web:
www.phinnweb.org
[multer]
Zeitachse:
97, 98, 99, 00, 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08, 09…
Personal:
Mal Hoeschen (recording and editing), Hellmut Neidhardt (amps and guitar)
Ziel:
Verknüpfung und Isolation, Überlagerung, Verbindung und Transformation von Klang.
Aspekte:
minimal ambient – listening electronica songformat – freispiel
gitarrendrones – soundsplitter flächen – loops
rauschen – stille sprache als zitat – information?
[multer] bewegen sich an der für sie interessanten Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Klangerzeugung, treffen doch Gitarrendrones auf Synthesizerbögen und computergenerierte Sounds, Samples, Feldaufnahmen und Rhythmusspuren. Dass sie dabei vom Songformat zum improvisierten Freisspiel und zurück wechseln, macht die ganze Sache nur noch spannender.
1997 gründeten Thomas K. Geiter (synthesizer), Mal Hoeschen (recording/editing) und Hellmut Neidhardt (amps/guitar) das Projekt [multer]. Mit ihrer Vermischung von schwebenden Soundflächen, die sowohl von der Gitarre als auch vom Keyboard stammen können, und auch von mal treibenden, mal zurückhaltenden Beats und/oder Geräuschen verwoben werden, schaffen sich [multer] ihre ganz eigene Nische zwischen dem Schönklang akustischer Instrumente und elektronisch generierter Musik. Über mehrere Jahre war der Schlagzeuger Kai-Uwe Pfeiffer das vierte Mitglied von [multer]; darüber hinaus begleitete Karsten Fähnrich über lange Zeit mit seinen Diaprojektionen in Überblendtechnik die Konzerte von [multer] und photographierte die Band (www.karsten-faehnrich.de).
Web:
www.multer.info