Geräuschwelten Festival #49

 

Sa. 02.05.2009
Einlass: 20.00h, erstes Konzert: 20.30h
aufabwegen präsentiert: Geräuschwelten #49

FRIEDER BUTZMANN
 (Vertrauensmann des Volkes / Geräte & Gesang)
&
G*PARK
(aggressive electroacoustics, Tochnit Aleph, CH)
&
DAVE PHILLIPS
(Schimpfluch Gruppe, Alarmistic Electronics, CH)
&
ANDREAS PAOLO PERGER
(o aufnahme – Gitarre Surround, AT)

Black Box/cuba
Achtermannstr. 12, 48143 Münster
Mit Frieder Butzmann kommt – man darf den Begriff ruhig hier anführen – eine echte IKONE des deutschen Undergrounds nach Münster. Butzmann wird seine „Lieder von Transport, Maschinerie und innerer Bewegung“ präsentieren – eine Mischung aus Vortrag, Hörspiel und Konzert. Ebenfalls sehr gespannt sein darf man auf die Gastspiele der Schweizer G*Park und Dave Phillips. Letzterer steht für bildgewaltige und harsche Performance-Gesten im Geiste des Wiener Aktionismus. Ersterer reaktiviert sein Projekt nach etlichen Jahren der Stille mit der Ästhetik singender Eisblöcke und hustender Lautsprecher. Schließlich spielt noch der österreichische Gitarrist Andreas Paolo Perger auf, der ein 5.1 Gitarrenstück präsentieren wird. Wieder heißt es: OHREN AUF! Geräuschwelten wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Münster und Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.
 

Weitere Informationen/Infoline & Bildmaterial
aufabwegen/Till Kniola
Tel.: 0221-2720055 – Fax.: 0221-2720056
E-Mail: zipo@aufabwegen.com
 
Informationen

Frieder Butzmann

butzmann

geboren 6.4.’54 in Konstanz am Bodensee
1975 Umzug nach Berlin
1975-82 Studium Kommunikationswissenschaftle Grundlagen v. Sprache u. Musik,
Musikwissenschaft an der TU Berlin
1979-82 Beteiligung am Aufbau eines Schallplattenlables und eines Schallplattenladens
mit Importen aus USA und England: Der Zensor
1979-85 Saxophonspieler u. Keyboarder in verschiedenen Bands:Din A Testbild,
Liebesgier, Nachdenkliche Wehrpflichtige (zs.m. Diedrich Diedrichsen) u. a.
1981-83 Einrichtung eines Zentrums für Musik, Tanz, Grafik, Film und als
Veranstaltungsort: Luna Park in Berlin
1983 Hauptrolle im Film, Meine Socken (Bundesfilmpreis)
1989 Aufbau des Z-Studios, Berlin (Tonstudio)
1993-99 Restaurierung und akustische Dokumentation analoger Synthesizer und
Effektgeräte am STEIM, Amsterdam
1994-95 Direktor am Institut für Moderne Fragen am Wissenschaftszentrum Bln.
seit 1979 Freier Komponist u. Hörspielautor, Schauspieler, Künstler, Vortagsreisender

Auftritte/ Projekte (Auswahl)
1974 Fluxus Galaxis, Multi Media (Musik, Film, Tanz, Geruch),
Universität Konstanz
1980-84 Auftritte (mit Thomas Kiesel u. Alexander Hacke)
Loft, München
Theater am Turm, Frankfurt
Musée National d’Art Moderne, Paris
Sezession, Wien (Festival Töne – Gegentöne)
Kitchen, New York
1984-2004 Auftritte mit Thomas Kapielski
Plan K, Brüssel
Werkbundarchiv, Berlin
Tempodrom, Berlin;
Museum of Modern Art, New York
Kunstverein, Stuttgart
Ars Electronica, Linz
Shinbun Halle, Tokyo
Haus de Stilj, Oslo
Kunsthalle Nürnberg
Zeeland Huis, Den Haag
S.T.E.I.M., Amsterdam
Elektron Musik Festivalen, Stockholm
Marstall, München
Ruhrfestspiele, Recklinghausen
1980-86 Wolfsburg (Tanz, Vortrag, Musik, Film) Hamburg, Ferrara, New York
1981-84 Sacra!- Die Neue Strawinskij-Forschung (Theater,Musik, Film, Tanz) Berlin, New York, Frankfurt
1987 Donnerwetter 4-Kanal-Tonbandmusik für den Breitscheid-Platz, Berlin
1994-95 Institut für Moderne Fragen Akustische Untersuchungen mit Wissenschaftlern des Wissenschaftszentrums Berlin
1995 Stinksymphonie (Rhinophonie Nr.2), Künstlerhof Buch
1996 Komische Musik Organisation eines Festivals im Podewil, Berlin (zs. m. Matthias Osterwold)
1997 Anpfifff Freilandinszenierung mit internationalen Musikern u. Bürgern der Stadt Luzern, Intern. Musikfestwochen
1998 Salomé 7 v. Lindy Annis nach Oscar Wilde (Bühnenmusik) Berlin,Düsseldorf, Dresden, Leipzig
1999 Konzert für 14 Kindernähmaschinen, Gitarre und Mädchenchor, Heimatmuseum Kreuzberg, Berlin
2001 Musik für eine Barocke Party Eröffnung Kunsthalle Wien
2003 Das HdjT-Medium Doku-Installation anläßlich 30 Jahre Weltjugendfestspiele
Berlin, Bundesnatsalt für politische Bildung
2003 Schwedenmelancholie – Sammlung kranker Streichhölzer, Kunstverein Ahaus
2003 Flügelschlag – Klanginstalltion, Filmmuseum Potsdamer Platz, Berlin;Filmmuseum Frankfurt
2004 Soirée pour double solitaire Für Spinett und Nähmaschine mit Schere, Bamberg, New York, Odessa
2005 Jubiläumstournee – 25 Jahre Geniale Dilletanten mit Wolfgang Müller, Berlin, Kopenhagen, Newcastle, Rotterdam, Köln.

Internetprojekte
2001 Spunkkrachlexikon vom, zum und über das Hören, Internetlexikon, Deutschlandradio
2003 comish music Internet-Site Leonardo Music Jounal, MIT.

Hörspiele / Radiofeature (Auswahl)
1986 Hörspiel Radio Postnormal, (zs.m. Thomas Kapielski), RIAS
1987 Feature Die Musiker-Maschine, – Vom Abschied der Avantgarde in der
Musik, Hess. Rundf.
1991 Hörspiel Kopfzusammenschnürungsmaschine – Daniel Paul Schreber
(zs.m.Wolfgang Röhrer), DS Kultur
1993 Hörspiel Transatlantique,(zs.m. Marie Goyette), SFB/ZMK, Karlsruhe
1993 Hörspiel Böcklinblau, (zs. m. Wolfgang Röhrer), SWF u.
Heinrich-Strobel-Stiftung, Freiburg
Feature Die zyklische Krise anno 1977, in der Reihe „Internationale
Digitale Radiokunst“, SFB 4
1996 Hörspiel Göttliche Vergeltung, Deutschlandradio
1997 Hörspiel Das Pfeifen im Walde, Deutschlandradio
1998 Feature Von der Nachtigall zum Tinnitus, SWR
2000 Feature Musik und Zerstörung, – Infraschall!, SWR
2001 Hörspiel Das Spunkkrachlexikon, Deutschlandradio
2002 Feature Mach mal Pause, SWR
2002 Hörspiel Haus der Paradiese, Deutschlandradio
2003 Feature Winarettas frühe Maschinenmusik – Die Nähmaschine in der
Musik, zs.m. Hansdieter Erbsmehl, SWR
2004 Feature Gottes Hollywoodorchester – Musik von u. mit Engeln im
Film, SWR
2005 Hörspiel Es stand ein Haus in Ostberlin, Deutschlandradio
2007 Friedhofsgarten Chill-Out Mix Alethes Soundbeams
Klangkunst Deutschlandradio
2008 Hörspiel Dubai Attacks (zs.m. Barbara Eisenmann)

Tonträger
1979 EP Valeska / Waschsalon Berlin
1981 LP Vertrauensmann des Volkes
1982 MC Bunte Flügel
1984 Do-LP Das Mädchen auf der Schaukel
1986 LP War Pur War (zs. m. Thomas Kapielski)
1992 CD Dive Bombers, Zensor Berlin
1995 CD Wir forschen weiter mit Wissenschaftlern des WZB
1999 CD Sieben Weltrekordversuche und 10 Hörspielmusiken, Pharos Berlin
LP Bunte Flügel (Wiederveröffentlichung), Fritzodelia, London
2001 LP Vertrauensmann des Volkes (Wiederveröffentlichung),90%Wasser, Bln
CD Musik für eine Barocke Party, Kunsthalle Wien
2000 CD Musik für 14 Kindernämaschinen und Mädchenchor, Kreuzberg Museum
2002 CD Die Wauwautheorie, (mit Hermann Bohlen) Verlag Pollux, München
2004 LP Wunderschöne Rückkoppelungen, Vinyl-On-Demand, Friedrichshafen
2006 EP 25 Jahre Geniale Dilletanten: Er ist ein Punk Star, Monitorprop
2006 EP O! O! O! (zs. m. Chris Lunch) Quickstep, Los Angelos

Filme / Videos (Auswahl)
1974 Kien – Das Schöpferische, 20 Min. Super-8
1977 T4 Videofanzine, Sony Video-Band
1979 Spanish Fly, 8 Min. Super-8
1980 Sich bewegen, mit Thomas Kiesel 16 Min. Super-8
1985 Wolfsburg, 3 Versionen à 3 Min. 16mm
1992 Dive Bombers swoop in, 6 Min. U-Matic
1996 Der Synthi – Aufzucht und Hege, ZDF / Weltbild Berlin
1998 Help!, Betacam

Lieder von Transport, Maschinerie und innerer Bewegung.

Frieder Butzmanns Lieder von Transport, Maschinerie und innerer Bewegung handeln eigentlich von unserer aktuellen Umwelt. Es sind kurze Geschichten oder Blicke auf alltägliche Gegenstände, Situationen und Momente, wie auf die Berliner S-Bahn, auf ein Telefonfräulein, auf den Dampf einer Kaffeemaschine, auf eine Computerstimme, auf das Rauschen technischer Tonübertragungsanlagen, aber auch auf Nachrichten aus dem Jenseits. 
Die Lieder sind entweder sehr laut oder sehr leise und sollen rätselhaft bleiben. Sie sind in sich extrem aber dabei stets  unterhaltsam. 
Der Laptop  begleitet den Gesang, aber auch einen Sinusgenerator und afrikanische Fußballtrompeten.

www.friederbutzmann.de

Dave Phillips/dp

dp

1969 in Zug/CH geboren.
1986 Gründungsmitglied der Hardcore-Extremisten FEAR OF GOD.
Seit 1987 Solo-Arbeiten an den Schnittstellen zwischen Aktionismus, Musique Concrète, Performance, Bruitismus, Feldaufnahmen, Hardcore-Punk und Metal, und psycho-physikalischen Tests und Trainings, ab 1991 teil der SCHIMPFLUCH-GRUPPE (mit u.a. Rudolf Eb.er, Marc Zeier, Joke Lanz).
2000 internationales Projekt OHNE mit Tom Smith (To Live and Shave in L.A.), Reto Mäder (rm74, Hinterzimmer Label) und Daniel Löwenbrück (Tochnit Aleph Label).
Mit dem Ein-Mann-Doom-Projekt DEAD PENI (ab 2004) verbeugt sich dp vor seinen lebenslangen Begleitern Hardcore-Punk und Metal.
dp untersucht und hinterfragt die Existenz, Verhaltensformen und Werte-Systeme in einer Art die „humanimalistisch“ bezeichnet werden könnte. Mit seinen Live & Solo Arbeiten führt er die instinktiven, emotionalen und animalischen Seiten menschlichen Daseins auf einen möglichen Ursprung hin, nicht im Sinne einer Reduktion, eher im Sinne einer Erlösung im Bezug auf die allgegenwärtige Reduktion des Seins, und der damit zusammenhängenden Ohnmacht.
Mit Hilfe seiner Stimme, seines Körpers, von Elektronik , Publikumskonfrontation, Videos und  Feldaufnahmen erarbeitet er einen akustisch-aktionistischen Rahmen in dem er auf selbt/kritischer wie auch auf de/konstruktiver Weise Ein- und Ausdrücke mitteilt und existenziellen Fragen nachgeht, mit dem Ziel Bewusstsein zu vermitteln, Wahrnehmung zu vermitteln und Veränderung zu initiieren, und zwar primär via Klang – der ursprünglichsten Sprache, einer intimen, emotionalen und persönlichen Sprache, die noch vor der gesprochenen/gedachten Sprache, vor Ratio und Logik, ansetzt.
dp ist auf über 150 Tonträgern vertreten und hat über 250 Konzerte/Performances in bald 30 Ländern gespielt.
Das FIELD RECORDINGS projekt wird live komponiert aus unbehandelten und nicht verfremdeten Feldaufnahmen von vorwiegend Insekten, Amphibien, Wasser und Wetter, die dp in Nationalparks von Thailand und Vietnam aufgenommen hat.
Die VIDEO AKTION ist eine aktionistische, physische & konfrontative Performance die zu einem vorbereiteten Video passiert.  Live-Loops & Samples von dp’s Stimme, Herz, Körper, Atem, Schreie, Objekten usw. werden live komponiert und mit Backing-Tapes ergänzt, das Stück packt dp’s existenziellen, intimen und persönlichen Ansichten, Fragen und Antworten, seine Kritik und Selbstkritik, seine Ohnmacht – seinen „Humanimalismus“ –  in eine 20-minütige Katharsis. (siehe Reviews)

www.tochnit-aleph.com/dp

G*PARK / Marc Zeier

gpark

24.07.1954 – Born in Jersey City / USA

1961 – Back to Switzerland

Audio Works
1983 – G*Park 1 (Tape)
1984/85 – G*Park 2 (Tape)
1985/86 – Anästhesie (Tape)
1987 – Ko-Nü (Tape)
1988 – 2 Freunde (Tape)
1990 – Seismogramm (LP), Schimpfluch, Zürich
1991/93 – Yack Park (CD), Zabriskie Point, Colorado Springs
1995 – Geopod (CD), Zabriskie Point, Colorado Springs
1998/03 – Monode (CD)
2004/05 – One Hour as Bernel and Hofmann (CD), Tochnit Aleph, Berlin
2005 – Reuters (CD)
2006 – 1983-1988+ (6CD-Box), Tochnit Aleph, Berlin
2007 – Seismogramm (CD Reissue), Blossoming Noise, Atlanta
2008 – Reuters (LP), Tochnit Aleph, Berlin

Video Works
(2001-2005)
– Wald
– Hoehle
– Plankton (Infrarot)
– Nachtfischen
– Soylent Green
– Tagfischen
– Zyklops (Schreck)
– Pattern

Installations
1997 – „K.O.“, EdenGarage, Zürich
1998 – Instrument 1, „Klinik“ Morphing Systems, Zürich
1999 – Instrument 2, Shedhalle, Zürich
2001 – Instrument 3, „Hotel“, Thalwil
2002 – Plank*ton, Kunstraum, Aarau
2004 – Tisch 2, „Rosa“, Artothek, Zürich
2005 – Tisch 3, Helmhaus, Zürich

Performances
1986 – „Kohlkopf“, with Schimpfluch Gruppe
2002 – „Murg“, with L.Archetti
2003 – „040703“, with L.Archetti
2005 – „Karbon“, with L.Archetti

Concerts
2005 – Tape-Concert w/ Video, May 13th, Ausland, Berlin

www.tochnit-aleph.com/g-park              

 

Andreas Paolo Perger (a/ d/ i)

perger

„o aufnahme“ – Konzert für 5.1 Surround Gitarre

Gitarrenmusik jenseits tradierter Rezeptionserwartungen am Übergang vom Geräusch zu dem, was wir gemeinhin Ton nennen. „o aufnahme“ ist ein auf zu verändernden Klang- und Spielmodulen basierendes improvisiertes Konzert. Jede Saite der Gitarre klingt in einem separaten Lautsprecher. Der Raum und die Aufstellung der Lautsprecher beeinflussen die Textur und den Klang. Je nach Hörposition erleben die HörerInnen das Konzert subjektiv mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Es geht um die Reinstrumentalisierung elektronischer Klänge und elektronische Rezeptionseingriffsästhetik. Das Plastische im Klang hebt das selbstverständlich Hingenommene hervor und betont das zwischen den Saiten Gespielte. „o aufnahme“ ist Teil des Programmzyklus „Die sechs Tasten des Kassettenrekorders“. Aufführungen in Wien (UA), Prag, München und Hamburg. (Dauer ca. 50 Minuten)

Der österreichische Gitarrist, Improviser und Komponist Andreas Paolo Perger wurde 1970 in München geboren und wuchs dort und in Bolzano auf. Er studierte Gitarre, Improvisation und Komposition in Deutschland, USA, Italien und Österreich und wurde 1997 „Newcomer of the Year“ der Süddeutschen Zeitung. In Zusammenarbeit mit Stevens Guitars und Huber-Amps entwickelte er die 5.1 Surround Gitarre. Sie verbindet den Charakter der Klassischen Konzertgitarre mit dem Timbre der Elektrischen Gitarre und ermöglicht authentischen Raumklang. In der vertieften Auseinandersetzung mit elektronischer Musik und Videokunst entstand sein pluralistisches Klangvokabular.
Aktuelle Veröffentlichungen: >internet series/ Live MP3’s und kleine Videos unter

www.andreas-paolo-perger.at