kauders
Brian Invited June CDR
(Selbstverlag)
Kauders sind nicht nur zwei eher semi-sympathische schwäbische Politikerbrüder mit CDU-Parteibuch. Hinter dem Namen kauders verbirgt sich auch der dagegen bestimmt rundum sympathische österreichische Multiinstrumentalist Gottfried Krienzer. Auf seiner aktuellen Veröffentlichung mit dem leicht unübersichtlichen Titel Brian Invited June To His Party She Really Came But Didn’t Even Talk To Him präsentiert er uns 13 Songminiaturen, die sich zuallererst durch ihren dezenten Charme tendenzieller Unfertigkeit auszeichnen: Stücke brechen zum Teil unvermittelt ab, andere klingen, da auf stark quantisierten Sequenzer-Rhythmusspuren basierend, sehr maschinell und dadurch oft ein wenig old-schoolig, 80er-Jahre-MIDI-mäßig. kauders setzt diese Elemente allerdings konzeptuell, also durchaus bewusst und mit voller Absicht ein. Dabei gelingt es ihm überraschend oft, aus einem Stilspektrum, das von jazzig bis industrial-like reicht und aus, mit und zu Melodie- und Sprachfetzen, Effekten, Gitarrenklängen, Found-Sounds und Samples kombiniert wird, aus der eigentlich recht spröden Grundstruktur seiner Songs zum Teil echte musikalische Perlen zu basteln.
Da die CD nicht nur über kauders.mur.at käuflich zu erwerben ist, sondern auch als kostenloser Download über birdsong.co.il zum Abruf bereit steht, kann jedem, der sich für die experimentellere Seite elektronischer Musik interessiert und noch so um die 100MB auf seiner Festplatte frei hat, nur nachdrücklich empfohlen werden, in Brian Invited June… zumindest mal hinein zu hören. Es könnte sich wirklich lohnen!
http://kauders.mur.at
Thomas Strunz!