Oval
O 2xCD
(Thrill Jockey Thrill 244)
Es ist immer schwierig, wenn sich jemand rar macht. Dies baut die Erwartungen ins Unermessliche auf. Nun also ein neues Album von Markus Popp. Spröde klingt es wie immer. Und leider auch ohne rechte Richtung, ohne Fokus. Unzählige kurze Schnipsel sind enthalten, das Ganze hat etwas von einer Library CD. Das Faszinierende für Popp war wohl hier, dass die Instrumentalklänge alle von ihm selbst eingespielt wurden, d.h. er hat sich mit den verschiedensten Instrumenten auseinandergesetzt; vom Schlagzeug bis zur Gitarre. Für den Hörer überträgt sich diese private neue Errungenschaft aber nur bedingt, denn die programmatischen Sounds rauschen in angeglitchter Färbung ohne größere dynamische Variationen einfach nur durch und sind nach z.T. extrem kurzen Laufzeiten auch schon wieder abgeklungen. Ich habe fast das dumpfe Gefühl, dass ich hier irgendeinen Clou übersehen habe: Muss man die beiden CDs parallel abspielen? Ist Skipping zwingend erforderlich? Gibt es eine vom Künstler empfohlene Reihenfolge zur Abspielung? Wenn hinter all dem kein Geheimnis ruht dann bleibt O für uns leider eine seltsam zurückgenommene Ansammlung von Audiospuren, produziert zur Weiterverarbeitung durch andere.
Zipo
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