Ohgr
D.I.M.D. CD
(Synthetic Symphony/SPV)
Es tut verdammt gut, einen Helden der ersten Stunde in so brillanter Form zu hören. Ohgr ist mit seinem dritten Solowerk, wieder eingespielt mit Mark Walk, voll Herr seiner eigenen Ängste und Sehnsüchte geworden und hat – ebenfalls ein Wunsch von ihm – ein Konzeptalbum namens Devils In My Details produziert. An 11 Indexpunkten vorbei schraddelt der geneigte Hörer durch die Höllenqualen einer gepeinigten Seele: hier von Geisterbahn zu sprechen, wäre ein sanfte Untertreibung. Dabei hat Ohgr seine Palette der Vokalstimmungen erheblich erweitert: neben dem meckernden Rap der letzten Puppy-Alben ist nun gurgelndes Schimpfen und ein fantastisch tiefes Wehklagen hinzugekommen. D.I.M.D. hat keine vordergründigen Hits, dafür aber einen stringenten Aufbau und eine wuchtige Gesamtpräsenz, die eindrucksvoll zeigt, warum Schwester Melancholia immer noch der Antrieb allen künstlerischen Schaffens ist. Einziger Wermutstropfen: der Einsatz von Samples auf dem Album ist doch sehr 90ies…
Zipo
www.spv.de
www.ohgr.org