Blue „Gene“ Tyranny
The Somewhere Songs CD
(mutablemusic 17529-2)
Blue „Gene“ Tyranny ist eine jener legendären Figuren der amerikanischen Experimental Music, die im Gegensatz zur zeitgenössischen europäischen Musikproduktion der 1960er Jahre von Anfang an offen gen Improvisation und Jazz war. In Somewhere Songs, einer Montage aus elektronischen Klängen, Location Recordings und einer für Thomas Buckner (Bariton) arrangierten Gesangsstimme, tauchen zum Beispiel hauchende Saxophoneskapaden eines Peter Gordon auf, der seinerzeit mit BGT und Kathy Acker u.a. eine grandiose Fusion/Rock-Band betrieb. Somewhere Songs erinnert vom Gestus und der Grundstimmung her an Jarmuschs Broken Flowers: hier ist eine fiktive Hauptfigur auf der Suche nach den Spuren des eigenen Lebens. Erstaunlicherweise klingt diese Komposition manchmal etwas lieblich und verwaschen, was eher untypisch für die Arbeit von BGT ist. Kraftvoll zu Werke geht es dann mti The Invention Of Memory, geschreiben für Strcihensemble, Bariton, Gitarre und Klavier. Ein munteres und lebendiges Ensemblewerk, welkches die Instrumente wie Planeten um die Stimme kreisen lässt. BGT zitiert in The Invention Of Memory ein älteres Stück (Leading A Double Life, 1976), welches wie durch einen Gazevorhang durchtönend manchmal verschwommen auftaucht.
Zipo
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