Stick Men
Deep CD
(Stick Men Records SMN1311)
Viele Bands versuchen mit ihren Namen eine Atmosphäre davon zu geben, wie sie spielen. Zum Beispiel Tors of Dartmoor oder äh Rammstein. Man hat sofort ein imaginäres Bild von modrigen Grüften oder gedärmdurchknetendem Stiefelrock vor sich. Nicht so bei Stick Men, sie geben in ihrem Namen den Hinweis darauf, WAS sie spielen. Nämlich im Falle von Tony Levin (King Crimson) den Chapman Stick Bass und auch Marcus Reuter (Centrozoon) spielt eine Stick Gitarre; eine durch Touchtechnik zu spielende Gitarre. Stick Men gehen von der Faszination der Möglichkeiten ihres Instrumentariums aus und lassen die Musik sich dem anschmiegen. Das kann dann mal wie fast schon symphonischer Metal klingen, mal wie vertrackter Prog Rock wie von einer Punk Band gespielt und mal wie bombastischer und supermelodiöser Konzept-Sound a la Mekong Delta. Mein Favorit auf dem 2013ern Album ist der Abschlusstrack Whale Watch, der rasant, hochtechnisch und doch sehr atmosphärisch klingt. Überhaupt gelingt es der Band sehr elegant, sich nicht vom KANN fortspühlen zu lassen, sondern nur das MUSS aufs Trapez zu bringen. Also: mehr Freude an Haltung und Sound als an Technik und Virtuosität um ihrer selbst willen. Deep indeed.
Zipo
www.stick-men.net