Alvin Lucier
Almost New York 2xCD
(Pogus P21057-2)
Auf dieser Sammlung stellt einer der Grandseigneurs der US-Avantgarde einige Stücke für kleines Ensemble und Instrumentalisten vor. Lucier, der mit seinen live-elektronischen Konzeptarbeiten wie I Am Sitting In A Room oder Music For Solo Performer Berühmtheit erlangte hat auf Almost New York vibrierende Flächen komponiert. Gleich im ersten Stück, dem Duo Twonings (Charles Curtis, Cello; Joseph Kubera, Klavier), stakst ein sich stets wiederholnder Klavierrakkord durch die Szenerie. Man hat den Eindruck, das Cello versuche, diese Töne einzufangen oder ihnen nachzueifern. In jeder Wiederholung passiert aber auch eine leichte Veränderung und ein Abschleifen der Kanten, so dass man gegen Ende der knapp 25 Minuten wie in Trance gefallen ist. Auch die weiteren Nummern der ersten CD, Almost New York und Broken Line, erarbeiten sich durch erodierende Instrumentalklänge eine schwebende Qualität. Coda Variations, ein Stück für Tuba (gespielt von Robin Hayward) erhält fast schon eine leicht augenzwinkernde Note, da die tief sprutzelnde Tuba unwillkürlich an Hafenklänge denken lässt. Dem Fuchs Lucier ist es zuzutrauen, dass hier bewusst ironisch-liebevolle Repliken auf Varese eingebaut wurden. Ohne Frage, das Stück ist zäh und spröde, aber wer nichts dagegen hat, sein Wohnzimmer wie eine Horde furzender Elefanten klingen zu lassen, der wird auch hier zur Klangmagie durchdringen….
Zipo
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