An Anthology Of Noise & Electronic Music: A Chronology 1957-2010, Vol. 6 2xCD

Various
An Anthology Of Noise & Electronic Music: A Chronology 1957-2010, Vol. 6  2xCD
(SubRosa SR290)

Extrem löblich ist das Anliegen des belgischen SubRosa Labels, die Hervorbringungen der Geräuschmusik zu kontextualisieren und zu kanonisieren und ein einen Zusammenhang mit dem zu stellen, was man vor einigen Jahren noch mit „Avantgarde“ bezeichnete. Gemeint sind die Granden der komponierenden Zunft, die sich ind er Gecshichte weit asu dem Fenstr lehnten; so waren auf vorherigen Edition u.a. Mauricio Kagel oder Helmut Lachenmann zu hören. Die Aneignung funktioniert aber nicht aus dem Blickwinkel der Hochkultur heraus, was ein weiterer schöner Pluspunkt der Sammlungen ist und weswegen ihre Willkür auch herzlich willkommen ist. Denn 80% der Doppel-CD Ausgaben sind mit Noise oder Geräuschartigem gefüllt, die Konzept- und Klassikfrickler bleiben in der Minderheit. Dies könnte aber für die Anhänger der Subkultur den Blcik auf eben auch das zeiutgenössuiceh Komponietreb lenken helfen – wer wiß, wozu dies alles nioch gut sein wird…
Im vorletzten Streich der Compilationsserie gitb es einen starken Block mit japanischen Nosie, der absolut crispy und fetzig klingt; gerade so, als wäre das Genre nicht schon seit mehreren Jahrzehnten über uns. Checkt die Beiträge von Incapacitants, Tetsuo Furudate oder Hijokaidan. Dazu brodelnde Digital/Hektik-Cruncher von John Wiese und Daniel Menche und doomige Schleifenb von Stephen O’Malley. Historisches kommt von Z’ev. Dann wird der Bogen gespannt hin zu experimenteller Ensemblemusik von Henry Cowell und Klaviererweiterungen von Dick Raaymakers. Auch ein Urviech der elektronischen Musik, das Trautonium taucht auf und liefert bizarr schnalzende Glissandi. Und dann gibt es sogar bollernden Industrial-Gabba von Cristian Vogel udn Bird Palace. Schönster Moment der Sammlung ist auf Disc 1 wenn nach einem intensivsten Block mit harschem Lärm aus Japan und China plötzlich Sachiko M ihre Sinustöne tanzen läßt. Ah, diese Weite, ah diese Klarheit. Großes Kino!
Zipo
www.subrosa.be