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Artificial Memory Trace – Interception V CDR

Artificial Memory Trace
Interception V CDR
(Attenuation Circuit ACK 1022)

Limitiert auf skandalöse 50 Exemplare präsentiert das Emerge-Label Attenuation Circuit einen weiteren Einblick in den Klangkosmos des Slavek Kwi, aka Artificial Memory Trace. „Interceptions“ nennt der Künstler seine Ablauschungen der Umwelt; die Strategie besteht darin, aussagekräftige und klanglich interessante aber ansonsten rauhe Feldgeräusche aufzunehmen und ihnen nur durch Montage/Sequenz und Schichtung eine dynamische Richtung zu geben. Erstaunlich ist, dass es Slavek Kwi auch auf Interception V gelingt, in das wirklich sehr puristisch tönende Klangmaterial seine eigene Handschrift einzuweben und die Klänge der Umwelt so zu „Musik“ in unseren Ohren werden zu lassen. Eine von mir imaginierte frühmorgendliche Lichtung in Irland: Grillen zirpen, die ersten Vögel erwachen, ein elektrischer Weidezaun brummt vor sich hin, Wind und Wolken sickern als schwüle Tropfen in das Mikrophon des Recordists. Der Mensch ist hier überflüssig, wie es scheint. Und doch: irgendetwas stimmt nicht. Das Panorama wird durch wiederkehrende Piepslaute durchkreuzt und scheint es nicht so, als woge die Gesamtheit der akustischen Signale zart in einer Wellenbewegung hin und her? Interception V ist eine faszinierende Aufnahme, die längst nicht alle ihre Geheimnisse preisgibt und sich sowhl als Atmosphäre für den Hintergrund als auch als forciert abzuspielende, dann aber auch schweißtreibende Hörexperience eignet. Toll!
Zipo
www.attenuationcircuit.de