David Michael
The Slaughterhouse CD
(Grünrekorder Gruen 104)
In der Tradition der Sound Ecology stehend dokumentiert David Michael akribisch die Vorgänge in einem kleinen Schachthof (The Slaughterhouse) irgendwo in Alabama. Akustisch eingefangen wird ein kompletter Arbeitszyklus, der in der Schlachtung eines Jungbüffels besteht. Verschiedene Arbeitsphasen sind in einzelnen Tracks dokumentiert und auch die Vorbereitungsperioden der eigentlichen Schlachtung werden abgebildet. Der Einteilung in Tracks sind kurze erläuternde Texte zur Seite gestellt, die helfen, das Gehörte einzuordnen. Im Zentrum der akustischen Palette stehen nicht die grausamen Geräusche des tierischen Todeskampfs (Triggerwarnung: Track 4!), sondern der Schlachtermeister und sein Sohn, die den Betrieb unterhalten. Man hört die vielfältigsten Geräusche der Vor- und Nachbereitung, die die beiden Männer ausführen: Bedienung von Geräten und Flaschenzügen, Reinigungsgeräusche, Verarbeitung des Tierkörpers, Schritte, Türen und ähnliches mehr. Auch die trivialen Gespräche der Malocher sind mit eingefangen. Das ganze Szenario wird von David Michael nicht weiter kommentiert, sondern es wird lediglich auf technische Details abgehoben (Aufnahmevorgang, verwendetes Equipment). Ein gar moralischer Kommentar zum Thema Gewalt gegen Tiere oder ähnliches fehlt gänzlich.
Zipo
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