Jon Hassell/Brian Eno
Fourth World Vol. 1: Possible Musics CD
(Glitterbeat/Indigo GBCD 019)

Als 1980 das Album Fourth World Vol. 1: Possible Musics von Hassell/Eno erschien, wurde nicht so sehr ein neues Genre geschaffen, als vielmehr ein Möglichkeitsraum aufgezeigt. Auch in seiner 2014 remasterten Fassung hat die Platte alle Qualitäten dieser Verheißung, selbst wenn seit Erstveröffentlichung viel Wasser den Nil runter geflossen ist. Jon Hassell ging es mit seiner fluiden Musik, mit seinem expressiven und doch verinnerlichten Sound darum, fantastische Landschaften und Kulturen entstehen zu lassen, Grenzen niederzulegen und eben neue Formen von Musik zu schaffen. Ohne Kategorie, ohne Label. Nun darf das befreiende Moment nicht überbewertet werden, es ging vor allem um die Ideen in Hassells Kopf und nicht um die Rettung der Welt. Die außereuropäischen Elemente in Possible Musics werden dieser Idee ganz klar untergeordnet, sie fügen sich ein in den schwülen Mix aus Delays, Loops und Schichtungen. Aber genau darum ging es Hassell – etwas Märchenhaftes zu schaffen, welches musikalische Elemente kombiniert, die so vorher nicht zusammen geklungen haben, angetrieben von seinem ganz charakteristischen Trompetenspiel. Possible Musics hat eine Ästhetik aufgezeigt, die Zugänge geöffnet hat. Vor allem für ignorante Westler hin zu Musikkulturen der ganzen Welt. Klassiker!
Zipo
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