KIVA – s/t 2xCD

KIVA
s/t 2xCD
(Pogus P21054-2)

Nicht nur weil inzwischen einer der Initiatoren diese Projektes (John Silber) leider verstorben ist, stellt diese Sammlung ein wichtiges Dokument dar. Sondern auch gerade deshalb, weil KIVA sich an der Schnittstelle zwischen formulaischer Instant-Komposition und Live-Elektronik befanden und in den 1970er Jahren neue Wege gegangen sind. Die Akteure, neben Silber vor allem Jean-Charles Francois, verweigerten sich der Veröffentlichung ihrer Musik auf Tonträger zu Lebzeiten des Projekts (1975-1991), erst in der Rückschau erscheinen nun diese Mitschnitte aus der Spätphase von KIVA. Der letzte Track gar ist eine Tape-Collage von John Silber aus mehreren Konzertmitschnitten. KIVA versuchten ihre Musik unter besonderem Bezug auf den Begriff des „Klangobjekts“ immer im Moment entstehen zu lassen und wollten diese Arbeitsweise doch nie mit der Technik der Improvisation verwechselt wissen. Für sie war die Arbeit in KIVA eine Ermöglichung, das Anzapfen der klanglichen Potentiale, das Hörbarmachen von Klangerzeugern, die als solche nicht unbedingt in unserem Bewußtsein auftauchen. Ohne konzeptuelle Hintergedanken klingt dies natürlich trotzdem nach schmissiger Free Music, nach Tröt und Blrrb und darf es ja auch. Das gelegentliche Strutteln und Stottern elektronischer Gerätschaften und Synthis gibt dem Ganzen diesen spezifischen Acid Head US-Touch.
Zipo
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