Martin!

Martin Büsser ist tot! Er starb mit nur 42 Jahren. Mein Gott, was hätte der Mann noch alles reißen können….

Es muß Zeit sein, für diese kurzen persönlichen Zeilen.
Mit Martin Büsser verlieren wir einen witzigen, liebenswerten, unheimlich eloquenten Schreiber, der den Gedankenaustausch über Musik als einer der letzten in unserem Lande sehr ernst genommen und ihm Format verliehen hat. Büssers Rezensionen und Aufsätze waren echte Inspirationsquellen für das Geschreibsel in aufabwegen; die durch ihn wesentlich mit-initiierte Herausgabe des Testcard-Buchmagazins gehört gerade in den frühen Nummern zu den wichtigsten Leistungen randständiger Publizistik in den letzten Jahren.
Auch wenn Martin und ich uns zu selten Face to Face gesehen haben, werde ich doch seinen freundlichen Singsang und sein helles Gesicht vermissen, das ich stets beim Lesen (zumindest längerer) Texte von ihm imaginierte. Und dies seit der ersten live erlebten Lesung in einem AStA-Cafe in Kaiserslauten im Vorprogramm zu einem Krachkonzert mit Kapotte Muziek bis hin zu einer 2005 von mir veranstalteten Lesung in Köln. Man konnte mit ihm stundenlang über Musik diskutieren; nie verbissen, immer klar. Der von ihm produzierte Rotweinfleck auf meinem mickrigen Schlafsofa wird mich immer an Martin erinnern. Wie seine Bücher, Texte, Platten. Verdammte Scheiße.

Zipo / Till Kniola

PS: Bitte lest auch den emotionalen Nachruf auf Martin Büsser von Linus Volkmann/Intro.