Morgenröthe-Rautenkranz
Solaris CDR
(Trulla Records)
Neun Tracks als Hommage an das große Werk des Andrej Tarkovsky „Solaris“. Kann eine Verbeugung mit den Mitteln der elektronischen Musik überhaupt gelingen, ohne dass dabei Kitsch herauskommt? In Bezug auf die vorliegende Veröffentlichung muss die Antwort lauten: Jein. Morgenröthe-Rautenkranz gelingt es, subtil Stimmungen zu erzeugen, die eingeprägte Eindrücke beim Erleben des Films wieder abrufen können. Da diese Erlebnisse bei jedem, der den Film gesheen hat, unterschiedlich sein dürften, fällt es scwher, hier etwas allgemeingültiges zu sagen. Für mich hat das vor allem in den eher spacigen Tracks wie yelobek (= Tschjelobek = Mensch) funktioniert, hier fühlte ich mich in eine ganz besondere, geheimnisvoll-gedämpfte Stimmung hineinversetzt. Andere Tracks wirken zu plakativ, wie etwa Hari And Kelvin, wo die sirrenden Frequenzen doch eher davon abhalten, überhaupt die Gedanken schweifen zu lassen. Fans, die durch aktuelle akustische Reize einen neuen Blick auf „Solaris“ werfen wollen, sollten sich diese Musik einmal anhören.
Zipo
trullarecords.bandcamp.com