Ohm
G5 MC
(Dinzu Artefacts DNZ25)
Geert-Jan Hobijn schrieb mich vor einiger Zeit enthusiastisch an: nach all den Jahren habe er endlich sein erstes Tape herausgebracht, ob ich es denn hören wolle. Ich wollte. Bei Ohm scheint es sich um ein Mehrgeneration-Projekt der niederländischen Experimentalszene zu handeln, denn neben Hobijn und dem altgedienten Staalplaat-Künstler Radboud Mens ist auch ein gewisser Gijs Gieskes an Bord, der wesentlich jünger als die vorgenannten zu sein scheint. Das Tape G5 dokumentiert in ausführlichen Livemitschnitten die Bespielung des Trios von Staalplaat-Soundsystem Klanginstallationen, so hat es den Anschein. Der Mitschnitt vom Sonic Acts Festival 2017 klingt erdig, organisch und nach fleischgewordener Vibration. Lange, kreiselnd-dröhnende Sounds bestimmen das Bild, gegen Ende kommen sich überlappende Flötentöne hinzu, die dem Ganzen einen sehr sympathischen, etwas undergroundig-spleenigen Feel verpassen. Der Mitschnitt von der Gaudeamus Muziekweek (auch aus 2017) wirkt etwas bruitistischer und handwerklicher: Hier klappert es mechanisch und es rumpeln kybernetische Klangerzeuger. Insgesamt eine wohltuende Angelegenheit, vor allem auch wegen der nicht-Kunst-affinen Präsentation als Tape in 75er Auflage (die vermutlich längst vergriffen ist..).
Zipo
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