Sonata Rec.
…Und waren wir nicht die ersten Utopisten 3″CDR
Gregory Büttner
nil:.audio 3″CDR
Jetzmann
Unter die Deutschen (Hölderlin) 3″CDR
(alle AIC)
Das gemeinsame Label von Oliver Peters (Evapori) und Nicolas Wiese (hyph) treibt weiter bizarr-schöne Blüten. Drei Mini-CDRs, jeweils in einer Auflage von 75 handnummerierten Exemplaren, sind von Künstlern aus dem direkten Labelumfeld erschienen. Heidrun Schramm, die sich hinter dem nom de guerre Sonata Rec verbirgt, arbeitet auf ihrem Scheibchen mit den Möglichkeiten, gefundene Stimmfragmente aus der Welt der Nachrichten als Gestaltungsmittel einzusetzen. Die Unterbrechungen lenken unwillkürlich den Blick auf das, was sie zerstören: sirrende, kleinste elektronische Brumm- und Knirschgeräusche und einmal über eine Strecke hin ertönt sogar so etwas wie digitales Wasser, wenn es das gibt… Gregory Büttner hat die spannendste der drei Neuheiten vorgelegt, wenn auch der erste seiner vier Tracks etwas hausbacken daherkommt. Messenger erinnert zu sehr an There’s More To Life Than This von Björk oder vergleichbare Songverfahren: Stimmen, Musik und Geräusche werden in den Nebenraum verlegt und wie durch die Wand aufgenommen. Dafür sind die drei weiteren Tracks auf der Mini umso spannender anzuhören: abstrakte Klangflächen und schönste, knisternde Spannungsbögen baut Büttner hier auf. Jetzmanns kurzes Werk ist zumindets im ersten Part sehr stark von der Hölderlin-Lesung geprägt, die zwar viel Wahres sagt, aber der Musik nur die Rolle einer begleitenden Schmutzspur übrig läßt. Der zweite Part ist spannungsvolles, dichtes Drohgebärden für Theaternebel und verstummten Sprecher.
Zipo
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